Studie zur subjektiven Wahrnehmung sprachlicher Sozialisation von Absolventen und Absolventinnen höherer Schulen
Fit für Europa ist, wer nicht nur seine Muttersprache, sondern noch zwei weitere Sprachen beherrscht. Die Sprachenpolitik von Europarat und EU, in zahlreichen Dokumenten fest geschrieben, hat genau dieses Ziel definiert. Und zugleich angemerkt, dass zu seiner Erreichung große Anstrengungen notwendig sein werden.
Südtirol hat in diesem Bereich deutliche Startvorteile, da hier seit drei oder sogar vier Generationen zwei große europäische Sprachen und eine Minderheitensprache gesprochen werden. Zudem unternimmt das Land große Anstrengungen im Bildungsbereich, um den anspruchsvollen europäischen Zielen gerecht zu werden. Doch wie beurteilen junge Menschen, die in diese Sprachlandschaft hineinwachsen und zudem zwölf lange Jahre an der Schule Sprachen gelernt haben, ihre eigene Mehrsprachigkeit?
Was berichten sie über die Praxis der mehrsprachigen Sozialisation und Bildung in Südtirol?
Die vorliegende Studie hat dies anhand von sprachenbiographischen Interviews mit Maturanten und Maturantinnen aus den beiden großen Sprachgruppen und aus den verschiedenen Teilregionen des Landes herauszufinden versucht – mit Ergebnissen, die zum Teil ziemlich überraschend sind. Bildungspolitik, Schule, Universität können viel daraus lernen, nicht nur in Südtirol.